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08.06.2005 Der grosse Apfel stinkt

WatertaxiGood morning New York, heute fühlen wir dir auf den Zahn. Das Breakfast auch aus dem Lädchen und dann auf zum Ferrypoint am Exchange Building, für 1.50 $ p.P. kann man nicht meckern, schon gar nicht bei der Skyline. Das Boot landet direkt am World Financial Center. Gleich daneben das Irish Famine Memorial. Wird noch fertig gebaut. Ist ja auch erst 200 Jahre her die Hungersnot. Weit aktueller das Monument gleich um die Ecke. Hier fehlt was. 411 m um genau zu sein. Grosses Loch im Boden und wenig fertig – wir sind direkt am Ground Zero. Ob hier nochmal gebaut wird weiss man nicht, die Pläne werden ja stündlich geändert. Wir versorgen uns mit einem Drink, es hat ja erst knapp 30 ° und verfolgen die Time Line des 9/11. Die naheliegenden Shops schlagen Kapital daraus in dem Glaswürfel, T-Shirts und Firlefanz zum WTC feilgeboten wird. Ach ja Kapital, wir laufen den Broadway entlang und stossen dann an der Trinity Church auf die Wall Street. Der Ground ZeroName ist Programm. Festungsartige Absperrungen und Polizisten in schwerer Kampfuniform schützen die armen Kapitalisten im Tempel des Kapitalismus – die NYSE. Für die Öffentlichkeit gesperrt, stehen die Geier vor der Tür und überlegen welches Kapitalverbrechen sie an der Börse als nächstes begehen wollen. Money makes the world go round? Hier ganz bestimmt. Wir laufen weiter in Richtung ... Park und begutachten kurz den Bullen. Genau, 2. Mose – das goldene Kalb..... Götze des Monetarismus. Vorne am Battery Park stehen schräge Figuren als Liberty verkleidet und Touren zur Lady kann man hier auch buchen. Die Schlange am Schalter macht uns die Entscheidung leicht. Lieber eine City Tour, auch weil die Hitze heftig drückt. Grey Line soll es sein, 35 $ pro Nase mit beliebig vielen On´s and Offs. Das passt schon, erst mal on, aber nur ein paar Strassen wNYPDeiter zum Harbor Museum. Hier gibt’s auch Fressi Fressi. Ein Riesenchaos an Leuten, aber der Salat schmeckt. Nebenan ist dann auch gleich die Brooklyn Bridge. Brooklyn da leben nur 2.5 Mio. Menschen, auf der Fläche von Stuttgart. Gulp. Wir setzen unsere Fahrt fort und fahren durch Chinatown. Nun ja der Schrotti hätte seine Freude dran, fällt alles zusammen. Danach Peter Stuyvesant City, massenweise Wohnblocks im Ziegelstil. Man sollte nie betrunken heimkommen, weil man niemals sein Haus finden würde. Ausserdem ist es die Krankenhausgegend. Etliche Kliniken, manche davon in erschreckendem Zustand. Macht aber nichts, Krankenwagen kommt hier eh keiner rechtzeitig her, es herrscht nämlich ein gandenlos chaotischer Verkehr. Ach ja rechts ist die UNO. Abrissfertig wegen Asbestverseuchung, links der Trump Tower. Kurve links und .... STOP. Nix geht mehr. In 10 min schaffen wir grade Rockefeller Centermal 2 Blocks. Da können wir auch mal aussteigen und schauen. Ein schmutzig graues Gebäude entpuppt sich überraschend als Hotel der Oberluxusklasse. Hinter drögen Betonfassaden steckt das Waldorf Astoria. Ein paar Fussmeter weiter kommt dann das Rockefeller Center. Das schaut ganz ansehnlich aus, mit dem goldenen Engelchen davor. Weil die Hitze weiter drückt, steigen wir in den nächsten Bus ein der uns zur Ecke Central Park bringt.

Das ist sie also die dunkle grüne Lunge der Stadt. So sieht also eine Teerlunge aus. Na ja die Wiesen voll mit Leuten die versuchen mal 5 Minuten dem Lärm der Grosstadt und der Hektik zu entkommen. Nachts möchte man lieber nicht hier sein. Aber tags ist es OK. Wir schnaufen tief durch und stürzen uns wieder in den GroWaldorf Astoriassstadtdschungel, der uns am Times Square wieder aus dem Bus ausspuckt. Oh je, Menschen, Menschen, Menschenmassen soweit das Auge reicht. Es ist 17.01 Uhr. Alle Angestellten in den Bürohäusern haben sekündlich den Stift fallen lassen und verlassen die Gebäude. Ganze Menschentrauben quellen auf die Strasse und versuchen aus der Stadt zu kommen. 4,5 Mio. Menschen auf einmal. Und uns erzählt man immer von den long hours..... Auch der Lärm ist unbeschreiblich und wir sind froh, als der Bus die Fahrt wieder aufnimmt...... Es geht durch den dichten Verkehr weiter am Madison Square Garden vorbei, der von aussen auch nicht viel hermacht und Macy´s. Zwischendurch weist uns der Guide auf die Ansammlung von NYSE - Stock ExchangeFeuerwehrleuten an der Strasse hin – U-Bahn Brand, ganz alltäglich. Irgendwie ist diese Stadt krank, aber ein HIGH Light haben wir noch. Das höchste Gebäude New Yorks . Empire State Buliding. Wenn dem Affen zu wohl wird geht er klettern sagt man bei uns, King Kong muss das missverstanden haben. Wir nehmen den bequemeren Weg über die Aufzüge, nicht ohne das „ich bin doof Foto“ im 81. Stock geflissentlich zu boykottieren. Wesentlich besser dann die offene Aussichtsplatform im 86. Stock. New York liegt uns zu Füssen. Unendliche Weiten an Stadt die noch kein Mensch komplett begangen hat. Manch interessantes Gebäude und tief unten Taxis und die Menschen die wild umher hasten. Flugzeuge fliegen vorüber und einen Moment lang spürt man die Unsicherheit. Für Lilo ist auch das ein Deja Vu, vor 40 Jahren stand sie auch schon hier oben und blickte auf eine ganz andere Stadt.

Lilo on Empire State BuildingNach einer vollen Runde fahren wir in den klapprigen Aufzügen hinab. Heute ist das Gebäude voll vermietet, zu Anfang trug es den Namen Empty State Building, weill kein Mensch in solch ein High Rise einziehen wollte. Clever wie man war hat man dann das Licht auch in den leeren Büros eingeschaltet um den richtigen Eindruck zu erwecken. Dies aber nur als Anekdote nebenbei. Wir suchen uns wieder einen Bus und die Fahrt geht auch langsam zu Ende, es dunkelt so langsam. Die City Guide empfiehlt noch eine Fahrt mit der Staten Island Ferry, die sogar kostenlos ist. Diesem Vorschlag kommen wir gerne nach. Aus dem modernen Ferry Building läuft die Fähre aus und offeriert einen sehr schönen abendlichen View auf Manhattan und die Liberty, die einsam auf Ihrem Sockel steht. Man könnte meinen sie sagt :“ Bringt mich weg von diesem schrecklichen Platz, diesem Lärm und diesem Schmutz an einen PlatzNew York Cabs, wo meine Ideale noch gelten“. Wir hingegen fahren weiter nach Staten und direkt mit der nächsten Fähre zurück in die Stadt, wo es jetzt richtig dunkel geworden ist. Auch die Zeit wird langsam knapp, das letzte Fährboot geht wann? 21.30 oder 22.30. Mit allem was nach diesem Tag noch drin ist laufen wir Richtung Jersey Ferry. Aber dann geht auf einmal ein Feuerwerk an der Liberty los, das uns reichlich aufhält. Und der Weg kommt einem so weit vor. Wir blasen schon heftig als wir das Ferry Building erreichen. All traffic ceased for today lautet die Botschaft. Die letzte Fähre haben wir noch von weitem fahren sehen. Wir sind gestrandet in New York.

Bei Lilo macht sich irgendwie Ärger breit, verständlich der Tag war anstregend, was sollen wir jetzt tun? Was tut man in New York? Man hebt die Hand und winkt einem TAAAAAXI. Wir wollten das schon immer mal ausprobieren, was in den Filmen funktioniert und in der Realität tut es das auch. Unvermittelt taucht ein Taxi auf und hält für uns.

Eine Taxifahrt in New York

Unser Fahrer ist schwarz wie die Nacht heisst Achmed Gonsales, versteht aber immerhin English und ist bereitSören Nicole & Lilo allein in New York uns nach New Jersey zu bringen. Wir einigen uns auf eine Pauschale von 45 $, nach allgemeinem dafürhalten ein fairer Preis. Der Fahrer fragt noch ob wir wissen wo das Hotel ist, ja sage ich – Second Street, Jersey City, nahe der Exchange Plaza. Dann geht es los. Im Taxi herrschen angenehme 45 °, keine Klimanlage. Lilo trifft fast der Schlag. Sie ist knallrot schon vom Hafenmarathon und jetzt Sauna im Taxi. Aber der Fahrer braust flott durch die jetzt etwas leereren Strassen, STVO gilt für ihn nicht. So düst er schnurstracks in den Holland Tunnel, der nach New Jersey führt. Langes Teil , sind hier auch die Men in Black durchgedüst? Jedenfalls kommen einem Überschwemmungs und Verstopfungsgedanken. Hier im Rush Hour Stau ? Kein schöner Gedanke, allein von den Abgasen her. Der New Yorker an sich hat bestimmt eine Feinstaub Lunge....

Am Ende des Tunnels ist dann kein 5th Ave ?Licht, sondern Lichter, und der Fahrer geblendet oder irritiert biegt nach rechts ab. Ich hätte wetten mögen, dass das Hotel links vom Tunnel liegt, aber der Mann ist hier Taxifahrer und zu Hause, also wird er es schon wissen. Weiter geht die wilde Fahrt, die Schlaglöcher tun ihr übriges dazu. Und die Gegend wird finsterer. Wo sind wir? Harlem ? Bronx, nein das ist doch auf der anderen Seite. Nach einiger Zeit wird auch Achmed unsicher. Ya kno wher tha hotal is? Yes, approximately, I thought it should have been to the left after Holland Tunnel?

Ah, bat ´t was 2nd streed? Yes, 2nd Street Jersey City..... (leise Zweifel beschleichen mich) Ahmed wohl auch, er stoppt an einer Ampel und fragt eLiberty Impostorinen Jogger nach dem Weg. ´scuse me, this Jersey City? No, this is Hoboken. Jersey City is South of Holland Tunnel (sag ichs nicht, immerhin in Hoboken wurde F.A. Sinatra geboren, so hatte die Fahrt auch was für sich). Achmed dreht mit quitschenden Rädern um und jagt den Weg zurück. In Jersey City fragt er dann, ob mir die Gegend bekannt vorkommt. Ich sage ja, er solle doch bitte ans Wasser fahren, dort bei dem High Rise. Ok Sir... und wir landen direkt an der Exchange Plaza. Das wäre auch einfacher gegangen. Wir bezahlen Achmed und wünschen ihm eine gute Nacht. Er braust hinaus in die Finsternis. Mittlerweile dürfte auch er wieder daheim sein, wenn nicht, sagt ihm wo immer er grade langfährt einen schönen Gruss. Sollte er Kurs gehalten haben ist er jetzt schon am Pazifik...... Wir halten auch Kurs, auf unser Hotel zu. Dort gönnen wir uns aus dem Shop noch einen Snack und fallen fix und fertig und umgerührt ins Bett bzw. auf den Teppich.

Was für ein Tag.

Hotel: Candlewood Suites, Jersey City

Meilen: 0

By the Way: „Ich sterbe vor Hitze“ (Wer wohl? Wo wohl?)

Der hätte uns bezahlen müssen (Lilo, nach dem Aussteigen und Luft holen)

Wer immer noch nach New York will:

New York: http://www.nycvisit.com

 

 

 

Empire State Building Quick facts: Höhe 381 m, erbaut 1930/31 in 14 Monaten, z.Zt. höchstes Gebäude New Yorks. Nickname in der Anfangszeit: Empty State Building.
Movies: King Kong und viele andere. Überstand einen Flugzeugeinschlag (1945 B25 Bomber), 1860 Treppen !!!
http://history1900s.about.com/library/misc/blempirefacts.htm  

 

Wall Street Bull Stuyvesant City Central Park
Chrysler Building (view from Empire State Bldg.)
Brooklyn Bridge
Empire State Building Street Singer Times Square
Watertowers
Manhattan